Rezension: Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte


Heute wird rezensiert! Und zwar handelt es sich um Peter Hellers Roman Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte. Ihr wollt wissen, worüber das Buch handelt und wie es mir gefallen hat? Dann auf zu meiner Resenzion!



 

Es geht um Liebe, um Freundschaft und um das Ende der Welt. In einer nicht fernen Zukunft beschäftigt sich Hig auf eine poetische Art und Weise mit den Themen seiner Zeit. Die Menschheit ist zum größten Teil an ansteckenden Erkrankungen zugrunde gegangen, viele Tiere sind ausgestorben und Lebensräume vernichtet. So baut sich Hig mit seinem waffennärrischen Nachbarn Bangley und seinem Hund Jaspar ein Leben in der Post-Apokalypse auf. Die wenigen Freuden in dieser Welt, das Fliegen mit seiner alten Cessna und das Angeln, sind ihm noch geblieben.  Wenn Bangley und er nicht gerade ihr Grundstück beschützen oder ums Überleben kämpfen, besucht Hig überlebende Kranke und schenkt ihnen mit seiner warmherzigen Art ein Lächeln. Auf einer seiner Reisen erhält er jedoch plötzlich ein Funksignal und trifft auf weitere Überlebende, die mal mehr und mal weniger freundlich gesinnt sind.


Das Buch habe ich schon oft sehnsüchtig im Regal betrachtet, bis es dann 2014 als Geschenk bei mir eintrudelte. Nachdem ich eine Buchreihe durch hatte, wollte ich mal wieder etwas in sich abgeschlossenes lesen und griff zu Peter Hellers Werk. Mir fiel es wirklich schwer, mich mit dem Buch auseinanderzusetzen. Alleine die formale Gestaltung bereitete mir zu Beginn mehr Kopfschmerzen, als Freude: das Buch deutet direkte Rede nur durch Absätze an, man findet keine Anführungszeichen auf den 320 Seiten. Es ist nicht immer sofort ersichtlich, was gesprochen wird und was nicht, weswegen mir schnell klar wurde, dass ich vermutlich eine längere Zeit benötigen würde, um besser mit dem Werk klar zu kommen. Auch die poetische Schreibweise, die vielen Metaphern und Bilder zeigten mir, dass das Buch keine typische Abendlektüre ist; nichts, was man mal eben vor dem Schlafengehen lesen kann. Diese stilvolle Schreibart ist zwar wirklich intellektuell und reizvoll gestaltet, doch sie nahm mir eher die Lust am Buch, von dem ich hoffte, es würde mehr von dem Überleben in der Post-Apokalypse handeln. Fehlanzeige. Das Überleben an sich wird thematisiert, basiert allerdings eher auf Fachbegriffen. Der Autor, Peter Heller zeigt, dass er auch privat ein Reisender ist und scheint sich mit Flugzeug-Fachjargon gut auszukennen. Allerdings blieb mein Interesse, beispielsweise mehr über das Befüllen eines Tanks zu erfahren, sehr gering und ermüdete mich.

Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte thematisiert vor allem die Liebe: die Liebe zu einem alten Hund, die Liebe zu der alten Welt, die Liebe zum Nachbarn und die Liebe zu seiner verstorbenen Ehefrau, von der Hig oftmals erzählt. Ihre gemeinsame Geschichte wird wieder und wieder angesprochen, wird allerdings nie Hauptthema des Werks. Das waren insbesondere für mich die Momente, bei denen ich emotional reagierte und gewillt war, mehr davon zu lesen. Hervorzuheben sind bei Heller in dem Fall die Beschreibungen, wie Gesten und Emotionen, beispielsweise Angst oder Leidenschaft, von denen man denkt „ja, ich weiß nicht so genau was das bedeuten soll, aber er trifft es voll auf den Punkt.“ 



Trotz wunderschöner sprachlicher Bilder und einem dramatischen Hang zum Poetischen konnte ich mich nur schwerlich mit dem Buch identifizieren. Hig ist ein sympathischer Kerl, der zu seinem Nachbarn in einem starken Kontrast steht. Manchmal war ich mir nicht sicher, ob irrationales Bauch- versus rationales Kopfgefühl, wie Hig und Bangley sie verkörpern, nun logischer erschienen - das machte die Sache recht spannend. Dennoch kommt mir persönlich die Apokalypse, der Untergang der Welt, einfach zu kurz. Das Ende war recht abrupt, der rote Faden schien mir an vielen Stellen verloren. Ich hätte mir gewünscht, dass weniger Fachsimpelei zu lesen gewesen wäre, dafür mehr Substanz und Handlung, deshalb kann ich an Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte leider nur 2 von 5 möglichen Lesebrillen vergeben.

Wer das Buch noch nicht kennt, kann sich hier auf der Verlagswebsite eine Leseprobe einholen.

 

Titel: Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte
AutorIn: Peter Heller
Verlag: Eichborn Verlag
ISBN: 978-3-8479-0519-6
Preis: 19,99€

Sonstiges: Hardcover, 320 Seiten

Die genannten Details sind der Verlagshomepage entnommen.


4 Kommentare:

  1. Das ist ja schade, aber ok.
    Ich hab nur einmal kurz in das Buch reingelesen und kam auch nicht gleich auf Anhieb damit zurecht und mein Eindruck schien mich ja nicht getäuscht zu haben...

    Liebe Grüße,
    Ramona
    http://kielfeder-blog.de

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    1. Hallo Ramona,

      ja, das war eher so ein "war ganz okay"-Buch für mich. Ich war dann irgendwie doch froh, dass ich es fertig gelesen habe, auch wenn es am Ende recht spannend wurde. Aber gut zu wissen, dass ich mit dem Eindruck nicht alleine bin.

      Liebe Grüße
      Lea

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  2. Schade das es dich nicht so wirklich überzeugen konnte :/ Dabei finde ich das Cover so hübsch :D Aber im Moment hab ich diese Massen an post-apokalyptischen Büchern eh ziemlich über, da kann ich dann auch gut und gerne mal eins auslassen :)
    Ich finde dein Blog-Design übrigens super hübsch! Pastellfarben sind cool :)
    Liebe Grüße,
    Hannah ♥

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    1. Danke, Hannah! :)
      Nee, leider hat mich das Buch nicht so überzeugt. Aber das Cover ist wirklich sehr hübsch!

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