Nervenkitzel pur! Heute wird von mir die Vollendet-Reihe von Neal Shusterman, der unter anderem auch einige Gänsehaut-Bücher geschrieben hat, genauer unter die Lupe genommen. Erst kürzlich habe ich den zweiten Band Vollendet - Der Aufstand gelesen. Welchen Spannungsfaktor der zweite Teil mit sich bringt und wie er mir gefiel, erfahrt ihr in der heutigen Liberiarium-Rezension.
Vollendet – Der Aufstand ist der zweite Band der
Vollendet-Reihe, die in einer dystopischen Welt spielt, in der die sogenannte
Umwandlung über das Leben Jugendlicher bestimmt. Nach dem großen Krieg sind
Abtreibungen verboten worden, dafür können Eltern ihre Kinder im Alter zwischen
13 und 18 umwandeln lassen: 99,44 Prozent des umgewandelten Körpers werden als
Transplantat genutzt, sodass Teile des Wandlers in anderen Menschen, die die
Organe mehr oder weniger dringend benötigen, weiterleben.
Drei
Jugendliche flüchteten vor der Umwandlung und leben nun abseits der
Gesellschaft. Einer von ihnen führt eine Untergrundbewegung der
flüchtigen
Wandler an und muss sich mit der Frage konfrontieren, welche
Konsequenzen ein
so hoher Posten hat. Ein anderer begegnet einem jungen Mann, den es
eigentlich
gar nicht geben dürfte und der Dritte im Bunde wird auf einmal
gottgleich
behandelt.
Der zweite Band beschäftigt sich vor allem mit den
aufständischen Wandlern und der Frage, wie legitim die Umwandlung ist: kann
diese Welt ohne sie überhaupt existieren?
Ich war so gespannt darauf, endlich lesen zu können, wie es
mit Lev, Risa und Connor weitergeht! Das erste Buch habe ich innerhalb eines
Tages verschlungen. Daran kann ich mich noch gut erinnern: ich habe in der
Nacht ein Buch beendet und griff direkt im Anschluss zu Vollendet.
Natürlich konnte ich den Roman nicht beiseitelegen, doch am Ende gewannen meine
müden Augen und las am nächsten Tag weiter. Eigentlich wollte ich vor dem
Aufstehen nur ein paar Seiten lesen… daraus wurden dann ein paar Stunden. Das
letzte Mal, dass ich ein Buch so fest umklammert hielt, war, als ich Maze
Runner las. Ihr seht: der Spannungs- und Action-Faktor in Vollendet ist
wahnsinnig groß!
Im
Gegensatz zum ersten Band wird es hier und dort aber
etwas gediegener. Man kennt bereits die Welt, in der Vollendet spielt,
man ist schon gut mit den Hauptcarakteren vertraut. Jetzt könnte man
denken, die
Dystopie würde keinerlei Überraschungen mit sich bringen: das ist
falsch. Ich
würde an kaum einer Stelle sagen, dass die Handlungen vorausschaubar
sind oder
man von vornherein wüsste, wohin das Buch einen führt. Der Autor, Neal
Shusterman, zeigt
erneut, dass er weiß, wie man die Leute hinters Licht führt, wie man
Horror
erzeugt und wie man Spannung aufbaut. Ich kann es ja jetzt schon kaum
erwarten,
endlich den dritten Teil in meinen Händen zu halten!
Da bei mir zwischen Band eins und zwei eine längere
Wartezeit lag, war ich sehr froh darüber, dass man am Anfang des Buches eine
Übersicht über die Begriffe findet. In Form eines innovativen
Frage-Antwort-Spiels kann man sogar selber mitraten und sein Wissen über das
Vollendet-Universum testen. Mir hat das sehr geholfen, um wieder voll in die
Buchreihe einzusteigen.
Besonders begeistert bin ich noch immer über den Aufbau der
Geschichte. Jedes Kapitel ist aus der Sicht einer anderen Figur erzählt. Dabei
ist es nicht wichtig, ob es sich um eine Hauptfigur oder einen vorbeilaufenden
Passanten handelt: Shusterman schaut sich seine eigene Erzählung von allen
Seiten an, wie schon in Band eins. Das hilft nicht nur, um sogar die Bösewichte
besser zu verstehen, sondern führt es auch dazu, den Leser mit den
unterschiedlichsten Informationen zu füttern. Man scheint als Leser allwissend
zu sein, was allerdings nichts an Spannung nimmt (im Gegenteil!).
Der zweite Band ist seinem Vorgänger würdig. Die Geschichte
entwickelt sich in einem guten Tempo weiter, man begegnet neuen Charakteren und
Wendungen, von denen man im ersten Band nicht einmal geträumt hätte. Die
Betitelung Der Aufstand wurde dem zweiten Teil durchaus gerecht: wo im ersten
Band noch von einzelnen Attentaten die Rede ist, geht es hier richtig rund. Attentate,
Kriege und Fluchtversuche reihen sich in die ständige Frage der Ethik ein: Wie
gerecht ist die Umwandlung?
Ich bin von der Buchreihe absolut begeistert! Der zweite Band ist fast so gut wie der Erste, was aber lediglich daran liegt, dass das Wissen über die Umwandlung nichts Neues mehr für mich war. Die Reihe ist grundsätzlich sehr zu empfehlen, wenn man Dystopien mag, bei denen vor allem der Nervenkitzel im Vordergrund steht. Man muss auch ein wenig Horror abkönnen und sollte bei ethischen Fragen rund um Leben und Tod nicht gleich das Gesicht verziehen. Da mir der erste Band aber doch ein Stückchen besser gefiel, gibt es eine Lesebrille weniger, als ich für den ersten Teil vergeben würde: Vollendet – Der Aufstand erhält vier Liberiarium-Lesebrillen!
Wer das Buch noch nicht kennt, kann sich hier auf der Verlagswebsite eine Leseprobe einholen.
Titel: Vollendet - Der Aufstand
AutorIn: Neal Shusterman
Verlag: Sauerländer Verlag
ISBN: 978-3-7373-6718-9
Preis: 16,99€
Sonstiges: Hardcover, 544 Seiten
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