Heute erscheint frisch in den Regalen Big Game - Die Jagd beginnt von Dan Smith. In meiner Rezension nehme ich das Jugendbuch vom Chicken House Verlag genauer unter die Lupe. Vielleicht habt ihr ja schon von dem spannungsreichen Abenteuer gehört, denn schon am 18.06 kommt der gleichnahmige Film in die Kinos. Wie mir Big Game gefiel, was an dem Werk so absurd ist und was ich schon einmal zum Film-Trailer sagen kann, erfahrt ihr heute in dem Rezensionsbeitrag.
Einen Tag vor seinem dreizehnten Geburtstag wird Oskari in die Wildnis geschickt, um eine Nacht im Wald zu verbringen und dort ein Tier zu erledigen. Die Tradition des finnischen Dorfes, in dem er lebt, will es so, denn nur wenn der Junge erfolgreich ist, wird er offiziell zum Mann. Oskari ist nicht besonders stark, weswegen ihm der Umgang mit dem traditionellen Bogen schwerfällt, doch er ist klug und flink. Dass ihm während seiner Jagd allerdings der amerikanische Präsident mitten im Nichts begegnet, hätte selbst er niemals gedacht. Die Jagd bekommt eine völlig neue Bedeutung, als Oskari bemerkt, dass jemand hinter dem Präsidenten her ist. Kann Oskari sein Ritual erfolgreich beenden? Wozu wird die Begegnung mit dem Präsidenten führen?
Als ich das erste Mal den Klappentext las, war ich schon etwas erstaunt, denn ich hätte im Leben nicht damit gerechnet, dass es in Big Game so schön absurd zugeht. Die ersten Zeilen weisen auf das Jagdritual hin, aber dann kommt plötzlich der amerikanische Präsident ins Spiel und ich dachte nur: Okay, das könnte ziemlich interessant werden! Das Cover verspricht schon mal viel Spannung und Abenteuerfeeling, auch der Untertitel macht Lust auf mehr: Die Jagd beginnt... welche Jagd? Tjahhaa, da müsst ihr wohl selbst reinlesen!
Ich habe anfänglich etwas gebraucht, um in den Text einzusteigen, was daran liegen kann, dass erst einmal viel vom eigentlichen Ritual handelt. Das ist wichtig, um Oskari besser verstehen zu können, denn er ist so gar nicht wie die anderen Jungs aus seinem Dorf. Man kann sich gut in ihn hineinversetzen, wenn man von seiner absoluten Tollpatschigkeit absieht. Manchmal musste ich mir da gedanklich ziemlich gegen die Stirn schlagen, aber genau das macht Oskari auch sehr liebenswürdig. Er ist nun einmal ein kleiner Junge, der einfach Angst hat, vor seinem Vater und dem Dorf zu versagen. Es geht in Big Game um seine Entwicklung, worauf bereits die Widmung im Buch anspielt: "Für alle, die glauben, sie seien nicht gut genug."
Sobald Oskari sein alltägliches Leben verlässt, wird es sogleich spannender. Gerade die Szenen im Wald haben nach mehr geschrien und so konnte ich das Werk nur schwer aus der Hand legen. Tritt der Präsident auf, geht es erst recht ziemlich bunt zu und man will unbedingt wissen, was dahinter steckt. Wieso ist der Präsident der Vereinigten Staaten in einem Wäldchen in Finnland? Warum trifft Oskari ausgerechnet auf ihn?
Die Figurenkombination ist sehr gelungen: der Präsident und Oskari könnten unterschiedlicher nicht sein. Ein machtvoller Erwachsener, der über ein riesiges Land regiert und ein Junge, der mit aller Mühe versucht, das Kindsein hinter sich zu lassen und tapfer zu werden. Besonders amüsant ist natürlich die Tatsache, dass sich Oskari weitaus besser in der Wildnis auskennt, als der Präsident und somit die anfangs festen Rollen zunehmend wanken.
Als ich heute den Film-Trailer für Big Game gesehen habe, war ich schon ein wenig erschrocken, wie actionreich es dort zugeht. Das Buch ist definitiv voller Spannung, aber im Trailer stand mir zu sehr das typische Hollywood-Geballer im Vordergrund. Das mag auch daran liegen, dass man im Trailer kaum Oskaris Sicht der Dinge sieht. Vielmehr hatte ich das Gefühl, dass der Film eher aus der Perspektive des Präsidenten sein wird und man deshalb detailreicher das Geschehen im Weißen Haus beobachten wird. Ich hoffe, dass sich das als Trugschluss herausstellen wird, denn gerade weil das Buch von einem Jungen erzählt wird, ist die Geschichte so schön abstrus. Am 18.06 werden wir sehen, was der Film zu bieten hat. Ich bin schon sehr gespannt darauf!
Big Game ist eine spannungsreiche Verfolgungsjagd mit großartigen Figuren, die sich zufällig in die Arme laufen und ein absurdes Gespann abgeben. Freundschaft wird zu einer wichtigen Komponente, neben Traditionsbewusstsein und unterschiedlichen Familien-Konzepten. Der Drang sich zu beweisen springt sofort auf den Leser über - Big Game verleiht Mut! Die Entwicklung, die die Figuren auf ihrer Reise durchmachen, sind lehrreich und vorbildhaft. Das Buch lädt durch diese Konstellation zum Lachen ein, aber wer jetzt glaubt, es handele sich bei dem Jugendroman um eine Komödie, liegt falsch. Die Waldszenerie und das Jagdritual bieten viel Fläche für ein actiongeladenes Abenteuer, sodass es einem schwerfallen wird, Big Game aus der Hand zu legen. Dadurch, dass es mir am Anfang jedoch nicht so leicht fiel, in das Werk einzusteigen, erhält Big Game - Die Jagd beginnt vier von fünf möglichen Lesebrillen.
Wer das Buch noch nicht kennt, kann sich hier auf der Verlagswebsite eine Leseprobe einholen.
Titel: Big Game - Die Jagd beginnt
AutorIn: Dan Smith
Verlag: Chicken House
ISBN: 978-3-551-52073-9
Preis: 15,99€
Sonstiges: Hardcover, 304 Seiten
Vielen Dank an Chicken House für die Bereitstellung des Leseexemplars!
Habe das Buch bereits eine ganze Weile hier bei mir liegen und du hast mich jetzt doch sehr neugierig gemacht. Im Sommer kommt meines Wissens sogar schon die Verfilmung.
AntwortenLöschenAuch die Fotos gefallen mir sehr gut. Du hast es wirklich sehr gut in Szene gesetzt.
Beste Grüße
Chrissi
Hey Chrissi!
LöschenGenau, am 18.06 geht Big Game schon ins Kino und ich bin super gespannt darauf, was sie daraus gemacht haben. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß bei dem Buch :)
Liebe Grüße
Lea