Rezension: Vierzehn


Vierzehn von Tamara Bach war für mich eine echte Überraschung – alleine schon, weil der Titel aus einer wirklich interessanten Perspektive geschrieben ist! Im Zuge der Frankfurter Buchmesse durfte ich die sympathische Autorin kennenlernen und mich in ihre Erzählung verlieben. Wie mir Vierzehn aus dem Carlsen Verlag gefallen hat, erfahrt ihr heute in meiner Rezension!





An nur einem Tag kann viel passieren. Beh ist vierzehn Jahre alt und seit längerer Auszeit zurück in der Schule. Der erste Schultag beginnt. Doch ihre Freundinnen verhalten sich komisch, sie spürt plötzlich eine merkwürdige Distanz zu ihnen. Die Lehrer fordern auch mehr, womit sie als gute Schülerin allerdings keine Probleme hat. Nach der Schule hat sie nicht viel vor, doch es kommt einiges auf Beh zu. Mutter, Vater, Hundesitting. Und da gibt es auch noch jemanden, der Beh besonders ans Herz gewachsen sein zu scheint.




Ich habe von Vierzehn im Zuge der Frankfurter Buchmesse erfahren und zur Vorbereitung den Titel gelesen, um auf der Messe mit der Autorin zu plaudern. Das Buch ist wirklich etwas ganz Besonderes und nicht mit anderen Werken zu vergleichen.

Auffällig ist vor allem die Schreibweise. Der Leser folgt der Protagonistin aus der zweiten Perspektive Singular, das bedeutet, man fühlt sich die ganze Zeit angesprochen. Durch die Du-Sicht hat man das Gefühl mitten in der Geschichte zu stecken und selbst in der Rolle von Beh zu sein. Selbst wenn man sich in der Vierzehnjährigen nicht erkennen kann, erfolgt durch die außergewöhnliche Perspektive automatisch eine Identifikation.
Der Stil an sich ist zwar poetisch, doch die Sätze sind eher kurz gehalten. Gerade zu Beginn braucht man etwas, um wirklich in die Geschichte einzutauchen. Das liegt nicht nur an der gewählten Perspektive, sondern auch an der Poetik. Gerade diese wurde mir erst gegen Ende bewusst, sodass ich nochmal einen ganz anderen Einblick bekam.

Dranbleiben lohnt sich bei diesem Titel wirklich! Nach den ersten Seiten hat man zunächst ein großes Fragezeichen im Kopf. Zu dem Zeitpunkt weiß man noch nicht genau, wohin die Geschichte eigentlich führt, weil man erst einmal nur dem Alltag von Beh folgt, der im ersten Moment recht trivial erscheint. Noch passiert nicht viel, doch gegen Ende ergeben alle Handlungsstränge Sinn und machen den Titel dadurch einzigartig. Erst als ich das Buch beendet hatte, konnte ich Vierzehn richtig verstehen – das Konzept gefiel mir einfach wahnsinnig gut und man möchte am liebsten nochmal von vorne anfangen, um die versteckten Hinweise direkt zu entdecken.

Bei Vierzehn handelt es sich um einen zeitgenössischen Jugendroman. Es werden unterschiedliche Themen angeschnitten, die sich durch die Handlung ziehen. Zum einen steht die Schulsituation für Beh im Vordergrund, bei der neue Probleme auftauchen. Sie muss damit klarkommen, dass ihre Freundinnen sich seit den Sommerferien verändert haben und versucht mit dem Lernstoff mitzuhalten.
Nicht nur Freundschaften werden angesprochen, auch die Familie ist ein relevanter Aspekt in der Erzählung. Beh hat zu ihrem Vater eine andere Beziehung als zu ihrer Mutter. Die beiden leben voneinander getrennt, sodass es Beh emotional mitnimmt, als sie ihren Vater besucht.
Schließlich spielt auch die Liebe eine Rolle in Behs Leben. Ganz zart und vorsichtig schleicht sich dieser Handlungsstrang in die Geschichte ein und wird gerade gegen Ende des Titels nochmal deutlicher.

Mit nur 112 Seiten handelt es sich bei Vierzehn um einen recht kurzen Titel. Kurz, aber dafür ziemlich knackig! Schlägt man das Buch zu, kann man eigentlich nur seufzen und sich freuen, wie schön sich die Geschichte erschlossen hat: Am Ende des Buches erfährt man übrigens auch Behs richtigen Namen.


Vierzehn war für mich wegen seiner Einzigartigkeit eine wirkliche Überraschung. Ich fand es großartig, wie der Titel ganz langsam anfängt und man das Gefühl hat, man folgt einfach nur Behs Alltag. Je mehr man sich dem Ende des Buches neigt, desto mehr erschließt sich die Erzählung. Ich habe die Geschichte sehr genossen und fand sie auch gerade wegen der Perspektive und des Schreibstils wahnsinnig erfrischend. Wer mal etwas anderes lesen möchte, sollte sich unbedingt dieses Buch schnappen! Ich gebe Vierzehn von Tamara Bach vier von fünf möglichen Lesebrillen!




Titel: Vierzehn
Autorin: Tamara Bach
ISBN: 978-3-551-58359-8
Verlag: Carlsen
Preis: 13,99€
Sonstiges: 112 Seiten, Hardcover


Die genannten Details sind der Website von Carlsen entnommen.

Vielen Dank an den Carlsen Verlag für das Leseexemplar!




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