Heute habe ich ein Fantasy-Spektakel der großen Klasse für euch: Red Rising ist der Auftakt einer neuen Reihe von Pierce Brown. Das Sci-Fi Abenteuer spielt auf dem Mars und widmet sich dem universalen Streit um Gerechtigkeit. Wie mir das Hörbuch zum ersten Band Red Rising gefallen hat, erfahrt ihr heute in meiner Rezension.
Die Oberfläche des Mars soll besiedelt werden und dafür arbeitet der junge Darrow Tag für Tag in den Minen. Seine Aufgabe ist gefährlich und schwer, doch er glaubt, einem guten Ziel beizutragen. Er stellt fest, dass er sich geirrt hat: er wird ausgebeutet, denn die Oberschicht lebt schon längst in großen Palästen an der Oberfläche. Darrow hat eine Wahl: entweder beugt er sich dem Regime oder er lehnt sich dagegen auf. Er entscheidet sich für den schwierigeren Weg und muss sich deshalb in die Mitte der Ausbeuter einschleusen. Darrow muss zu denen werden, die er hasst, um Gerechtigkeit walten zu lassen.
Schon dank einiger amerikanischer Booktuber und meiner australischen Bekanntschaft Tamsien aka Babbling Books habe ich früh von Red Rising gehört. Als die Hörbücher auf den Markt kamen und mich der Ronin Verlag anschrieb, konnte ich natürlich nicht anders, als mir die Geschichte zu Gemüte zu führen!
Ich finde, dass sich Red Rising wahnsinnig schwierig beschreiben lässt. Es werden gleich zu Beginn viele komplexe Definitionen eingeführt, die nicht immer sofort umschrieben werden, weswegen der Einstieg in die Welt etwas holprig sein kann. Ich muss aber auch sagen, dass mich am meisten die Szenen am Anfang beeindruckten: die Arbeit der Höllentaucher und auch die Beziehung von Darrow zu seiner Frau fand ich mit am spannendsten. Recht schnell wird allerdings deutlich, dass es gar nicht darum geht, sondern um die Auflehnung gegen ein Regime. Der Kampf um Gerechtigkeit wird großgeschrieben – jedoch zu welchem Preis?
Darrow hat es auf seinem Weg ins Zentrum der Macht nämlich nicht leicht. Er muss sich nicht nur merkwürdigen chirurgischen Eingriffen unterziehen, sondern auch lernen, wie man perfekt untertaucht. Manchmal fand ich diese Episoden ziemlich abgedreht, sogar für ein Sci-Fi Epos wie dieses. Die Technik ist schon sehr fortgeschritten in dieser Welt, sodass eigentlich nichts unmöglich scheint. Gerade aber diese angedeuteten grenzenlosen Möglichkeiten brachte mich manchmal zum Stutzen – einiges wirkte dadurch übertrieben und zu aufgesetzt.
Was mir gefiel, war die Mischung zwischen der Antike und einem Zukunftsszenario. Obwohl die Sci-Fi Elemente deutlich mehr Stellenwert im Titel einnehmen, werden ebenjene durchbrochen. So tauchen häufig die Namen römischer Gottheiten auf, um die Oberschicht zu markieren. Zudem steht die Kriegsführung an wichtiger Stelle, gerade für Darrow, der sich gegen die obersten Mächte auflehnt. Sobald Darrow die Wandlung in die Oberschicht unternommen hat, wird es nämlich eher mittalterlich: man bekämpft sich auf eine brutale Art und Weise, nimmt Burgen ein und, und, und. Leider dauert diese Episode meiner Meinung nach viel zu lange an. Man bekommt ein wenig den Eindruck, dass Darrow in die Hungerspiele geschickt wird und die Spielemacher es ganz entzückend finden, ihn dort möglichst lange festzuhalten. Ich hätte mir gewünscht, das Ganze wäre nicht so ewig lang ausgeführt worden.
Die Spannungskurve fuhr bei meiner Lese-, beziehungsweise Hörerfahrung regelrecht Schlangenlinien. Gerade die großen Kämpfe am Ende fand ich persönlich gar nicht so spannend. Das Handeln der Figuren und die Intrigen dagegen schon eher. Und wie ich bereits erwähnte, vor allem die Eingangssituation bot für mich die besten Szenarien im Titel. Mein Herz blutet immer noch ein wenig! Red Rising kann wirklich hervorragend mit Plotwendungen schocken und Brown weiß, wie er feine Lügen und Intrigen spinnt.
Was mich zudem irritierte, war die Tatsache, dass mir Darrows Ehefrau als Charakter eigentlich fiel besser gefiel, als der Protagonist selbst. Darrow ist meiner Meinung nach noch zu flach konstruiert und deshalb nicht richtig greifbar. Als Höllentaucher ist er eher schwach und ungebildet, sobald er aber der Oberschicht angehört, neigt er sich zum Mary-Sue-Charakter, was ich sehr schade fand. Darrow kann alles, ist plötzlich der Klügste und nun ja, es bleibt eigentlich kaum Raum für eine persönliche Note.
Gerade das Ende machte mich stutzig, weil ich nur dachte: was soll denn jetzt noch alles kommen in den nächsten beiden Büchern? Ich hatte das Gefühl, dass eigentlich schon viel zu viel erzählt wurde (und das, obwohl die Erzählsituation ja doch gar nicht so viel hergibt).
Allerdings ist ein Hörgenuss von fast 17 Stunden auch fast schon zu viel für mich gewesen. Ich wusste manchmal gar nicht mehr recht, wo ich angesetzt hatte und was bereits geschehen war. Manche Stellen sind sehr komplex, andere dagegen einfach nur langatmig und eigentlich passiert in diesen recht wenig. Dadurch hatte ich das Gefühl, manchmal nicht ganz bei der Sache zu sein. Dafür ist das Hörbuch allerdings auch ungekürzt und man bekommt die ganze Geschichte vorgelesen.
Gesprochen wird das Hörbuch von Marco Sven Reinbold, dem man perfekt Darrow abkauft, aus dessen Perspektive Red Rising erzählt. Seine Stimme ist mir bereits aus Serien wie Doctor Who oder Orphan Black bekannt, in denen er kleinere Rollen übernommen hat. Daher war seine Stimme für mich auch nie zu präsent und ich hatte keine andere Figur während des Hörens im Kopf. Das ist immer ganz gut, um möglichst ungebunden und neutral in ein Hörbuch einzusteigen, wie ich finde.
Ich finde, dass sich Red Rising wahnsinnig schwierig beschreiben lässt. Es werden gleich zu Beginn viele komplexe Definitionen eingeführt, die nicht immer sofort umschrieben werden, weswegen der Einstieg in die Welt etwas holprig sein kann. Ich muss aber auch sagen, dass mich am meisten die Szenen am Anfang beeindruckten: die Arbeit der Höllentaucher und auch die Beziehung von Darrow zu seiner Frau fand ich mit am spannendsten. Recht schnell wird allerdings deutlich, dass es gar nicht darum geht, sondern um die Auflehnung gegen ein Regime. Der Kampf um Gerechtigkeit wird großgeschrieben – jedoch zu welchem Preis?
Darrow hat es auf seinem Weg ins Zentrum der Macht nämlich nicht leicht. Er muss sich nicht nur merkwürdigen chirurgischen Eingriffen unterziehen, sondern auch lernen, wie man perfekt untertaucht. Manchmal fand ich diese Episoden ziemlich abgedreht, sogar für ein Sci-Fi Epos wie dieses. Die Technik ist schon sehr fortgeschritten in dieser Welt, sodass eigentlich nichts unmöglich scheint. Gerade aber diese angedeuteten grenzenlosen Möglichkeiten brachte mich manchmal zum Stutzen – einiges wirkte dadurch übertrieben und zu aufgesetzt.
Was mir gefiel, war die Mischung zwischen der Antike und einem Zukunftsszenario. Obwohl die Sci-Fi Elemente deutlich mehr Stellenwert im Titel einnehmen, werden ebenjene durchbrochen. So tauchen häufig die Namen römischer Gottheiten auf, um die Oberschicht zu markieren. Zudem steht die Kriegsführung an wichtiger Stelle, gerade für Darrow, der sich gegen die obersten Mächte auflehnt. Sobald Darrow die Wandlung in die Oberschicht unternommen hat, wird es nämlich eher mittalterlich: man bekämpft sich auf eine brutale Art und Weise, nimmt Burgen ein und, und, und. Leider dauert diese Episode meiner Meinung nach viel zu lange an. Man bekommt ein wenig den Eindruck, dass Darrow in die Hungerspiele geschickt wird und die Spielemacher es ganz entzückend finden, ihn dort möglichst lange festzuhalten. Ich hätte mir gewünscht, das Ganze wäre nicht so ewig lang ausgeführt worden.
Die Spannungskurve fuhr bei meiner Lese-, beziehungsweise Hörerfahrung regelrecht Schlangenlinien. Gerade die großen Kämpfe am Ende fand ich persönlich gar nicht so spannend. Das Handeln der Figuren und die Intrigen dagegen schon eher. Und wie ich bereits erwähnte, vor allem die Eingangssituation bot für mich die besten Szenarien im Titel. Mein Herz blutet immer noch ein wenig! Red Rising kann wirklich hervorragend mit Plotwendungen schocken und Brown weiß, wie er feine Lügen und Intrigen spinnt.
Was mich zudem irritierte, war die Tatsache, dass mir Darrows Ehefrau als Charakter eigentlich fiel besser gefiel, als der Protagonist selbst. Darrow ist meiner Meinung nach noch zu flach konstruiert und deshalb nicht richtig greifbar. Als Höllentaucher ist er eher schwach und ungebildet, sobald er aber der Oberschicht angehört, neigt er sich zum Mary-Sue-Charakter, was ich sehr schade fand. Darrow kann alles, ist plötzlich der Klügste und nun ja, es bleibt eigentlich kaum Raum für eine persönliche Note.
Gerade das Ende machte mich stutzig, weil ich nur dachte: was soll denn jetzt noch alles kommen in den nächsten beiden Büchern? Ich hatte das Gefühl, dass eigentlich schon viel zu viel erzählt wurde (und das, obwohl die Erzählsituation ja doch gar nicht so viel hergibt).
Allerdings ist ein Hörgenuss von fast 17 Stunden auch fast schon zu viel für mich gewesen. Ich wusste manchmal gar nicht mehr recht, wo ich angesetzt hatte und was bereits geschehen war. Manche Stellen sind sehr komplex, andere dagegen einfach nur langatmig und eigentlich passiert in diesen recht wenig. Dadurch hatte ich das Gefühl, manchmal nicht ganz bei der Sache zu sein. Dafür ist das Hörbuch allerdings auch ungekürzt und man bekommt die ganze Geschichte vorgelesen.
Gesprochen wird das Hörbuch von Marco Sven Reinbold, dem man perfekt Darrow abkauft, aus dessen Perspektive Red Rising erzählt. Seine Stimme ist mir bereits aus Serien wie Doctor Who oder Orphan Black bekannt, in denen er kleinere Rollen übernommen hat. Daher war seine Stimme für mich auch nie zu präsent und ich hatte keine andere Figur während des Hörens im Kopf. Das ist immer ganz gut, um möglichst ungebunden und neutral in ein Hörbuch einzusteigen, wie ich finde.
Als ich das Hörbuch beendete, war ich noch relativ gefesselt von dem Titel und gab ihm sogleich auf Lovelybooks vier Sterne, mittlerweile, jetzt wo ich an der Rezension schreibe, würde ich einen weiteren Stern abziehen. Mich haben doch eher viele Kleinigkeiten gestört, auch wenn das Worldbuilding und das Gefühl, tatsächlich mal etwas Neues zu lesen, mich beeindruckten. Im Endeffekt sind aber gerade die Hauptcharaktere noch zu schwach ausgebaut und die Story wird zu unstrukturiert erzählt: mal langweilt man sich über mehrere Stunden beim Austragen eines Kampfes, dann wiederum geht es an einigen Stellen einfach viel zu schnell. Daher vergebe ich drei von fünf möglichen Lesebrillen für Pierce Browns Auftakt zu Red Rising!
Autor: Pierce Brown
Sprecher: Marco Sven Reinbold
ASIN: B00OAHZWES
Verlag: Ronin Hörverlag
Preis: 27,95€
Sonstiges: 16 Std. 50 Minuten Spielzeit
Die genannten Details sind der Website vom Ronin Hörverlag entnommen.
Vielen Dank an Ronin für das Belegexemplar!
Ich kann deinen Eindruck gut nachvollziehen! "Red Rising" ist keine leichte Kost. Es ist ziemlich komplex und manchmal gerade mit den Kämpfen zu detailliert. Aber die Idee fand ich große klasse und wie sich die "Revolution" entwickelt. Ich kann dir sagen, dass es für die nächsten Bände auch noch viel zu erzählen gibt^^ In Buch 2 ist auch das Verhältnis an Story und reinen Kämpfen ausgewogener. Allerdings ist es mir nach längerer Zeit Pause zwischen den Büchern schwerer gefallen, wieder einzusteigen.
AntwortenLöschenGibt du der Reihe noch eine Chance?
Liebe Grüße
Tina
Liebe Tina,
Löschendanke dir für deine Empfehlung - ich denke schon, dass ich die Reihe beenden werde, aber ich weiß noch nicht so ganz, wann das sein wird :)
Liebe Grüße
Lea