Heute möchte ich euch endlich Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow von Rainbow Rowell vorstellen! Hanser und dtv haben sich zusammengeschlossen, um nicht nur Simon, sondern auch Fangirl zu veröffentlichen. Vom letzteren Titel habe ich euch ja bereits mehrfach erzählt, aber heute geht es um die Fan-Fiction, die in Fangirl immer wieder Thema ist. Wenn ihr wissen wollt, worum es in Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow eigentlich geht und was das Buch mit Harry Potter zu tun hat, solltet ihr meine Rezension nicht verpassen.
Simon Snow ist ein Zauberer. Aber kein gewöhnlicher! Er soll der Auserwählte sein. Dabei ist Simon nicht nur ziemlich tollpatschig, das Zaubern fällt ihm auch sonst recht schwer. Eine Prophezeiung besagt, dass er die Welt vor dem Schatten retten könnte, doch Simon hat da ab und an so seine Zweifel. Zum Glück stehen ihm seine Freunde in dem Zauberinternat bei. Neben dem Schatten plagen Simon allerdings weitere Konflikte, allen voran seine Dauerfeindschaft mit seinem Zimmergenossen Baz. Ausgerechnet der Mord an Baz‘ Mutter soll jetzt nämlich neu aufgerollt werden und Simon steckt mittendrin. Ob er den Fall aufklären und die Welt der Zauberer retten kann?
Nachdem ich Fangirl von Rainbow Rowell bereits gelesen hatte, war mir klar, dass ich mir Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow nicht entgehen lassen wollte. Cath, die Protagonistin von Fangirl schreibt so lebendig und mit viel Liebe über ihren Helden, Simon, sodass man gar nicht anders kann, als seine Geschichte erfahren zu wollen.
Schon in meiner Rezension zu Fangirl habe ich über die Lesereihenfolge beider Bücher nachgedacht. Zu dem Zeitpunkt konnte ich euch noch keinen Rat geben, welchen Titel man idealerweise zuerst lesen sollte – und wenn ich ehrlich bin, ich weiß es immer noch nicht so recht. Lest ihr Fangirl vor Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow, dann spoilert ihr euch natürlich gewisse Momente in der Fan-Fiction. Wenn ihr Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow vorher beginnt, ist das Leseerlebnis aber vielleicht nicht mehr so intensiv und ihr habt von Anfang an kaum eine Verbindung zu dem Zauberer und seinen Freunden, die in Fangirl nämlich aufgebaut wird. Ich bin mit meiner Lesereihenfolge eigentlich zufrieden, denn zugegebenermaßen habe ich einiges über Simon schlichtweg vergessen, nachdem ich Fangirl ausgelesen hatte.
Häufig habe ich schon gehört, dass Leser*innen Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow abgebrochen haben, weil sie nach den ersten hundert Seiten nicht empfanden, dass eine Dynamik entsteht. Auch mir setzte der sehr lange Anfang ziemlich zu. Ich dachte Dinge wie: Wann geht es denn jetzt richtig los? Und vermisste Figuren, die ich in Fangirl bereits kennengelernt hatte. Meine Empfehlung? Lest euch durch die ersten hundert (vielleicht auch hundertfünzig) Seiten. Danach wird die Geschichte so spannend und es erwarten euch viele interessante Charaktere, sodass ihr das Buch nicht mehr aus den Händen legen wollt.
Dass Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow an die Harry Potter-Reihe angelehnt ist, war für mich besonders schön. Ich mochte schon die vielen Vergleiche in Fangirl, in denen Cath beispielsweise um Mitternacht vor der Buchhandlung auf ihr neues Simon-Buch gewartet hat, ähnlich wie wir Potterheads zu den Erscheinungsterminen der Romane. Es ist kein Geheimnis, dass Simon Snow Harry und sein Gegner Baz Draco Malfoy ähneln sollen. Aber wenn ihr glaubt, es handele sich dabei um einen Abklatsch (alleine das Wort zu erwähnen, ist dem Buch absolut nicht gerecht!), dann seid ihr auf dem Holzweg. Es ist von der Autorin klare Absicht, dass die Vergleiche so pointiert sind. Dadurch erschafft sie eine tiefe Bindung des Lesers zu der Geschichte und den Charakteren. Rainbow Rowell trifft damit ihre Leser*innen nicht nur mitten ins Herz, sie schafft es darüber hinaus, unkanonische Handlungsstränge in Harry Potter, die derweil nur in Fan-Fiction auftauchten, wahr werden zu lassen. Was das genau bedeutet, solltet ihr allerdings selbst nachlesen.
Mich verwunderte die recht harte Sprache, die stellenweise gewählt wurde. Vor allem Simon flucht viel und spricht zeitweise umgangssprachlich. Das steht in Verbindung mit der Frage, wessen Geschichte Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow ist. Die der fiktiven Autorin aus Fangirl? Die von Cath? Oder doch von jemand ganz anderem? Ihr werdet es erst ganz zum Schluss herausfinden. I open at the close …
Positiv überrascht wurde ich von der Erzählperspektive. Simons Geschichte wird nämlich nicht, wie bei Harry Potter, in der dritten Person Singular, erzählt, sondern ist jedes Kapitel in einer anderen Perspektive verfasst. Am Anfang folgt man natürlich überwiegend Simon, doch je tiefer man in das Buch eintaucht, so vielfältiger werden die Perspektiven. Das hat nicht nur viel Spaß beim Lesen gemacht, sondern auch ganz andere Einblicke geschafft. Auf diese Weise wird der Leser zum allwissenden Leser und ist dem Wissen der Figuren oft weit voraus. Mir hat es sehr gut gefallen, dass ich dadurch über das Fortgehen der Geschichte miträtseln konnte.
Problematisch an den zahlreichen Perspektiven sind jedoch die Wiederholungen. Oft geschieht es, dass eine Figur im nächsten Kapitel schlichtweg nacherzählt, was zuvor schon passierte. Auf diese Weise ist gerade der Anfang sehr zäh und undynamisch. Vielleicht wäre es klüger gewesen, durch das Weglassen der Wiederholungen ein paar Seiten einzusparen.
Rainbow Rowell schafft es wie keine andere, so viel Sympathie für den Antagonisten zu wecken. Baz wurde schon nach wenigen Seiten mein absoluter Liebling und seine Kapitel las ich besonders gerne. Vielleicht liegt es auch an den Ähnlichkeiten zu Draco Malfoy, der ja ebenfalls einer meiner Lieblingsfiguren ist.
Allerdings kann man kaum eine Figur in Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow nicht lieben. Agatha und ich waren vielleicht nicht immer auf einer Wellenlänge, dafür mochte ich Penny umso lieber. Die Autorin beherrscht es, ihre Charaktere vielfältig und unterschiedlich zu gestalten, sodass für jede*n Leser*in etwas dabei ist.
Es ist beinahe etwas schade, dass das Ende (im Gegensatz zum Beginn) sehr schnell geschildert wird. Die letzten hundert Seiten sind so spannend, wie keine andere Stelle im Buch, sodass ich die letzten hundertfünzig Seiten an einem Stück verschlang.
Zwar finden die Handlungsstränge zusammen und werden aufgelöst, doch eine Sache erfährt Simon nie – und das ärgerte mich doch sehr. Auch hier möchte ich nicht zu sehr ins Detail gehen, das werdet ihr beim Lesen noch früh genug herausfinden.
Schon in meiner Rezension zu Fangirl habe ich über die Lesereihenfolge beider Bücher nachgedacht. Zu dem Zeitpunkt konnte ich euch noch keinen Rat geben, welchen Titel man idealerweise zuerst lesen sollte – und wenn ich ehrlich bin, ich weiß es immer noch nicht so recht. Lest ihr Fangirl vor Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow, dann spoilert ihr euch natürlich gewisse Momente in der Fan-Fiction. Wenn ihr Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow vorher beginnt, ist das Leseerlebnis aber vielleicht nicht mehr so intensiv und ihr habt von Anfang an kaum eine Verbindung zu dem Zauberer und seinen Freunden, die in Fangirl nämlich aufgebaut wird. Ich bin mit meiner Lesereihenfolge eigentlich zufrieden, denn zugegebenermaßen habe ich einiges über Simon schlichtweg vergessen, nachdem ich Fangirl ausgelesen hatte.
Häufig habe ich schon gehört, dass Leser*innen Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow abgebrochen haben, weil sie nach den ersten hundert Seiten nicht empfanden, dass eine Dynamik entsteht. Auch mir setzte der sehr lange Anfang ziemlich zu. Ich dachte Dinge wie: Wann geht es denn jetzt richtig los? Und vermisste Figuren, die ich in Fangirl bereits kennengelernt hatte. Meine Empfehlung? Lest euch durch die ersten hundert (vielleicht auch hundertfünzig) Seiten. Danach wird die Geschichte so spannend und es erwarten euch viele interessante Charaktere, sodass ihr das Buch nicht mehr aus den Händen legen wollt.
Dass Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow an die Harry Potter-Reihe angelehnt ist, war für mich besonders schön. Ich mochte schon die vielen Vergleiche in Fangirl, in denen Cath beispielsweise um Mitternacht vor der Buchhandlung auf ihr neues Simon-Buch gewartet hat, ähnlich wie wir Potterheads zu den Erscheinungsterminen der Romane. Es ist kein Geheimnis, dass Simon Snow Harry und sein Gegner Baz Draco Malfoy ähneln sollen. Aber wenn ihr glaubt, es handele sich dabei um einen Abklatsch (alleine das Wort zu erwähnen, ist dem Buch absolut nicht gerecht!), dann seid ihr auf dem Holzweg. Es ist von der Autorin klare Absicht, dass die Vergleiche so pointiert sind. Dadurch erschafft sie eine tiefe Bindung des Lesers zu der Geschichte und den Charakteren. Rainbow Rowell trifft damit ihre Leser*innen nicht nur mitten ins Herz, sie schafft es darüber hinaus, unkanonische Handlungsstränge in Harry Potter, die derweil nur in Fan-Fiction auftauchten, wahr werden zu lassen. Was das genau bedeutet, solltet ihr allerdings selbst nachlesen.
Mich verwunderte die recht harte Sprache, die stellenweise gewählt wurde. Vor allem Simon flucht viel und spricht zeitweise umgangssprachlich. Das steht in Verbindung mit der Frage, wessen Geschichte Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow ist. Die der fiktiven Autorin aus Fangirl? Die von Cath? Oder doch von jemand ganz anderem? Ihr werdet es erst ganz zum Schluss herausfinden. I open at the close …
Positiv überrascht wurde ich von der Erzählperspektive. Simons Geschichte wird nämlich nicht, wie bei Harry Potter, in der dritten Person Singular, erzählt, sondern ist jedes Kapitel in einer anderen Perspektive verfasst. Am Anfang folgt man natürlich überwiegend Simon, doch je tiefer man in das Buch eintaucht, so vielfältiger werden die Perspektiven. Das hat nicht nur viel Spaß beim Lesen gemacht, sondern auch ganz andere Einblicke geschafft. Auf diese Weise wird der Leser zum allwissenden Leser und ist dem Wissen der Figuren oft weit voraus. Mir hat es sehr gut gefallen, dass ich dadurch über das Fortgehen der Geschichte miträtseln konnte.
Problematisch an den zahlreichen Perspektiven sind jedoch die Wiederholungen. Oft geschieht es, dass eine Figur im nächsten Kapitel schlichtweg nacherzählt, was zuvor schon passierte. Auf diese Weise ist gerade der Anfang sehr zäh und undynamisch. Vielleicht wäre es klüger gewesen, durch das Weglassen der Wiederholungen ein paar Seiten einzusparen.
Rainbow Rowell schafft es wie keine andere, so viel Sympathie für den Antagonisten zu wecken. Baz wurde schon nach wenigen Seiten mein absoluter Liebling und seine Kapitel las ich besonders gerne. Vielleicht liegt es auch an den Ähnlichkeiten zu Draco Malfoy, der ja ebenfalls einer meiner Lieblingsfiguren ist.
Allerdings kann man kaum eine Figur in Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow nicht lieben. Agatha und ich waren vielleicht nicht immer auf einer Wellenlänge, dafür mochte ich Penny umso lieber. Die Autorin beherrscht es, ihre Charaktere vielfältig und unterschiedlich zu gestalten, sodass für jede*n Leser*in etwas dabei ist.
Es ist beinahe etwas schade, dass das Ende (im Gegensatz zum Beginn) sehr schnell geschildert wird. Die letzten hundert Seiten sind so spannend, wie keine andere Stelle im Buch, sodass ich die letzten hundertfünzig Seiten an einem Stück verschlang.
Zwar finden die Handlungsstränge zusammen und werden aufgelöst, doch eine Sache erfährt Simon nie – und das ärgerte mich doch sehr. Auch hier möchte ich nicht zu sehr ins Detail gehen, das werdet ihr beim Lesen noch früh genug herausfinden.
Die Fantasy-Geschichte bot für mich zeitweise ein ambivalentes Lesevergnügen, was vor allem dem zähen Anfang geschuldet ist, durch den ich mich wirklich durchbeißen musste. Sobald man aber die Charaktere und das Setting kennengelernt hat, steigt man vollends in die Handlung ein. Ich wurde von den Figuren begeistert, die mich mal zum Lachen oder auch zum Nachdenken oder gar Weinen brachten. Die zahlreichen Harry Potter-Referenzen sorgten dafür, dass ich nostalgisch in Erinnerungen schwelgen konnte und boten direkt zu Beginn einen Berührungspunkt für mich. Rainbow Rowell erschafft mit Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow eine Geschichte, die einem nicht mehr aus dem Kopf geht. Ich vergebe daher vier von fünf möglichen Lesebrillen für den Titel aus dem dtv Verlag.
Titel: Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow
Autorin: Rainbow Rowell
Übersetzung: Brigitte Jakobeit
Verlag: dtv Reihe Hanser
Preis: 19,95€
ISBN: 978-3-423-64032-9
Sonstiges: 528 Seiten, Hardcover
Vielen Dank an dtv und Hanser für das Belegexemplar!
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