Es gibt einfach Geschichten, die muss man erzählen. Das weiß auch Juliet Ashton, die als junge Autorin in London arbeitet. Als sie eines Tages einen Brief von einem Schweinebauern aus Guernsey erhält, der ihr so ganz nebenbei über die Entstehung seines Buchclubs erzählt, ist sich Juliet sicher: diese Menschen möchte sie kennenlernen. Sie bricht in ein Abenteuer auf, das sie niemals vergessen und das ihr Schreiben für immer beeinflussen wird. Warum es wichtig ist, seine Gedanken aufzuschreiben, erfahrt ihr heute anhand des Films „Deine Juliet“.
„Deine Juliet“ ist am 9. August deutschlandweit in den Kinos gestartet, worüber ich mich sehr gefreut habe, denn der englische Originaltitel „The Guernsey Literary and Potato Peel Pie Society“ versprach durch den sehr langen und teilweise verwirrenden Namen, einen lustigen, aber dramatischen Kunstfilm. Wo liegt eigentlich Guernsey? Um diese Frage gleich mal zu klären, Guernsey ist eine britische Insel im Ärmelkanal. Kurzum: nicht gerade ein Katzensprung nach London, vor allem nicht, in den späten 1940er Jahren.
Deshalb ist der Schweinebauer Dawsey Adams auch nie von seiner Insel heruntergekommen. Im Krieg hat man ihm seine Tiere genommen und er hielt sich beinahe für verloren, bis er durch die Einladung einer Nachbarin wieder schätzen lernte, was Gemeinschaft bedeutet. Es bildete sich eine kleine Gruppe, die durch einen Zufall einen Buchclub gründete, den Literaturverein der Guernseyer Freunde von Dichtung und Kartoffelschalenauflauf. Dass heimlich niemand Fan des Kartoffelschalenauflaufs ist (denn er besteht nicht aus Eiern, nicht aus Mehl … nur aus Kartoffeln!) muss ja keiner wissen.
Als Dawsey ein altes Buch in die Hände fällt, das er zu lieben lernt, schreibt er der früheren Besitzerin dieses Romans, die keine geringere als Juliet ist und die ihre Adresse im Buch hinterlassen hat. Er bittet sie um Hilfe, ein Buch für ihn in London zu finden, doch aus ihrem Briefwechsel entwickelt sich rasch eine Freundschaft. Juliet, die mehr über diesen verrückten Buchclub wissen will, reist kurzerhand nach Guernsey. Die Mitglieder des Buchclubs sind überrascht, sie so plötzlich zu sehen. Natürlich hat Dawsey ihnen alles über Juliet erzählt, aber dass eine echte Autorin wirklich zu ihnen auf die Insel kommen würde, damit hätte niemand gerechnet.
Insgeheim hat die Autorin jedoch noch andere Pläne, als ihre Neugierde zu befriedigen: Sie möchte über den Buchclub schreiben. Umso erstaunter ist sie, dass sie nicht einmal die Gründerin des Vereins, Elizabeth, kennenlernen kann. Juliet erfährt, dass Elizabeth aufgrund der Kriegsgeschehnisse nicht mehr in Guernsey lebt und stellt ihre eigenen Nachforschungen an.
Die Geschichte um Elizabeth und den Buchclub lässt sie nicht mehr los. Unerwartet verlängert sie ihre Reise und ist umso empörter, dass der Literaturverein kein Interesse daran hat, dass Juliet über ihn schreibt. All diese Geheimnisse machen sie stutzig. Was verbirgt sich hinter Elizabeths Verschwinden?
Juliet lässt sich von dieser Story vollkommen einnehmen. Sie ist davon so stark beeinflusst, dass sie nichts anderes mehr schreiben kann und schreiben will. Manchmal schwirren Geschichten in unserem Kopf, die wir einfach freilassen müssen. Sie wollen erzählt werden. Wenn wir sie verschweigen, machen sie uns blind für alles andere, gefangen wie in einem Tunnel. Immer wieder schnappen wir Dinge auf oder erfahren etwas, das uns nachträglich beeindruckt, doch die Gedanken verpuffen mit der Zeit. Und dann gibt es die großen Geschichten, die auch nach einem längeren Zeitraum nicht weichen wollen. Ein Wegsehen ist nicht möglich.
Und so ergeht es auch Juliet, die verschiedene Wege geht, um nicht nur herauszufinden, was mit Elizabeth passiert ist, sondern die auch einsehen muss, dass diese Erlebnisse aufgeschrieben werden müssen.
So habe ich Juliet gerne auf ihrer Reise begleitet und hoffe, dass euch der Film ebenfalls inspirieren kann!
Kennt ihr auch dieses Gefühl, dass euch manche Geschichten nicht loslassen?
Es wird diese Woche übrigens noch ein Gewinnspiel zum Film auf meinem Instagram-Kanal geben! Wenn euch der Film durch meinen Beitrag also angesprochen hat, solltet ihr mal dort vorbei sehen.
Vielen Dank für die Pressekarten!
Bildmaterial © Studiocanal
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