„Love, Simon“ ist seit der Verfilmung ja in aller Munde und auch jetzt noch läuft er in einigen Kinos rauf und runter. Es geht um den siebzehnjährigen Simon, der heimlich mit jemandem namens Blue Mails schreibt. Er hat keine Ahnung, wer der geheimnisvolle Blue ist, doch er scheint ihm auf merkwürdige Weise aus der Seele zu sprechen. Simon weiß nur, dass er mit ihm die gleiche Schule besucht – und sich immer mehr in ihn verliebt. Als eines Tages eine Mail der beiden in falsche Hände gerät, verändert sich Simons Leben schlagartig.
Lieber Simon,
ich möchte mich bei dir bedanken. Ich muss ja zugeben, anfänglich war ich schon ein bisschen skeptisch. Dein Buch-Ich habe ich zwar sehr gemocht, aber nachdem ein riesiger Hype um deine Filmversion ausbrach, hegte ich Zweifel. Alle fanden dich auf einmal großartig, dabei warst du doch mal so ein schöner Insider-Tipp! Und um ganz ehrlich zu sein … vielleicht habe ich auch ein wenig das Haar in der Suppe gesucht, als ich dann im Kino saß. Gegen den Mainstream anstinken, jawoll! So lautete gedanklich bereits meine Mission. Deine Witze fand ich eher durchschnittlich und auch der Spannungsbogen baute sich nicht so richtig auf.
Ich muss außerdem gestehen, dass ich Schwierigkeiten hatte, euch eure Jugendlichkeit abzukaufen. Dein Gesicht und auch das deiner Freunde kannte ich schon aus Projekten wie „Jurassic World“ oder „Thirteen Reasons Why“ – mir fehlte die Frische, etwas Neues.
Aber weißt du, was mein eigentliches Problem war? Ich kannte deine Geschichte bereits. Ich wusste von Blue, von den Mails und deinen Freunden. Das Rätsel war für mich schon gelöst. So hatte ich durch den Hype sehr hohe Erwartungen an dich und war gleichzeitig aber nicht überrascht, nichts Neues zu sehen. Struggle.
Natürlich gab es einige Szenen, die stark von deinem Buch-Ich abwichen. Hierbei war es definitiv von Vorteil, dass ich dein Original im Frühjahr 2016 bereits kennengelernt habe, denn manchmal sind auch mir die Details nicht bewusst gewesen und so gab es hin und wieder doch Neues zu entdecken.
Trotzdem hast du mich zum Schmunzeln und mein Herz zum Schmelzen gebracht. Es gab viele schöne Momente, wie die Gespräche mit deinen Freunden und deiner Familie. Insbesondere deine Schwester hatte es mir angetan. Sie stand dir immer bei – egal wie schwierig es für dich war. Und das war einfach nur toll zu sehen.
Ich habe dich auch für deine Modernisierungen gefeiert! Insbesondere für die Anpassungen deiner Fandoms: Du hast „Hamilton“ abgefeiert, wie geil ist das denn? Es gab viele versteckte Details, die mich sehr erfreut haben. So auch die Bücher deiner Schöpferin, die in deinem eigenen Regal standen. Ein gelungener Fan-Service.
Simon, ich denke, wir hatten einen schlechten Start für deine Film-Version. Du hast das eigentlich gar nicht verdient, dass ich so über dich rede. Deine Musik war toll, ich fühlte mich verstanden und akzeptiert. Aber, Mensch, der Hype um dich … der hat es mir echt nicht leicht gemacht. Vielleicht hätte ich dich mehr gemocht, wenn nicht alle von dir gesprochen hätten. Krass, wie leicht man sich davon manipulieren lässt, oder?
Ich freue mich auf jeden Fall, dir irgendwann nochmal zu begegnen. Vielleicht kann ich dann auch über die Riesenrad-Szene hinwegkommen. Die fand ich nämlich, ohne ganz edgy sein zu wollen, wirklich fies kitschig und auch irgendwie beschämend. So wie alle dich da angegafft haben, das warst irgendwie nicht du.
Nimm es mir nicht übel, Simon! Ich finde es toll, dass du einen Platz im Mainstream gefunden hast, denn so erreichst du viele Menschen und bringst sie hoffentlich zum Nachdenken. Zumindest wünsche ich mir das für dich.
Deine Lea
Vielen Dank für die Pressekarten!
Bildmaterial © 2017 Twentieth Century Fox
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