[Werbung: Presseexemplar] Stell dir vor, du lebst in einer Welt, in der jeder Mensch deine Gedanken hört. So ergeht es Todd in dem neuen Science-Fiction Film „Chaos Walking“, der am 17. Juni in die Kinos kommt. Yeah, endlich wieder Kino! Ich habe den Film vorab für euch gesichtet und verrate euch, ob er etwas taugt.
Ich kannte den ersten Teil der gleichnamigen Buchreihe „Chaos Walking“ von Patrick Ness bereits, denn ich wollte unbedingt wissen, wie sich Buch und Film voneinander unterscheiden. Und wo soll ich anfangen? Es wurde echt super viel geändert, aber das war teilweise gar nicht so schlecht. Das Buch ist eher lang und zäh, im Film wirkt alles komprimierter.
Es geht um den Jungen Todd, der in einer Stadt lebt, in der es nur Männer gibt. Die Frauen wurden vom sogenannten Lärm umgebracht – der Lärm sorgt dafür, dass man die Gedanken des anderen hören und sogar in gewisser Form sehen kann. Eines Tages taucht ein Mädchen auf, Viola – das erste Mädchen, das Todd je gesehen hat! Und sogleich wird sie von seiner Gesellschaft gejagt. Todd weiß nur, dass er ihr helfen möchte, also flüchten die beiden und begeben sich auf ein gefährliches Abenteuer.
Im Buch konnte ich mir den Lärm nie so richtig vorstellen, daher war ich schwer beeindruckt, was man im Film daraus gemacht hat. Der Lärm umging einen quasi wie eine Wolke und Gedanken formen sich zu Bildern, die man darin sehen kann. Das war unglaublich gut gelöst und einfach nur cineastisch anzusehen.
Was mir jedoch auch auffiel: das Original ist deutlich brutaler und viel heftiger. Für die Kinoleinwand wurde einiges abgeschwächt. Klar, auch im Film darf man sich auf spannende Szenen und einen gewissen Adrenalin-Kick freuen, aber man merkt, dass der Film für ein breiteres Publikum ausgelegt wurde. So ist Todd im Buch beispielsweise erst zwölf Jahre alt, im Film wird er von Tom Holland (Spider-Man) gespielt. Das nimmt dem Ganzen irgendwie die Heftigkeit.
Und ich bemerkte ebenfalls: die Charaktere im Buch wurden in der Verfilmung eher herunter gebrochen. Todd und Viola machen eigentlich eine sehr lange und anstrengende Reise. Im Film wirkt es, als kämen sie sehr schnell von A nach B. Die Beschleunigung fand ich aber gut, da ich im Buch kritisiert habe, das alles etwas zäh ist und lange dauert. So begegnen Todd und Viola aber eben auch nicht vielen anderen Menschen, wie es im Buch eben anders ist.
Dass zwischen Todd und Viola eine romantische Komponente eingefügt wurde, war mir eigentlich klar. Todd denkt oft daran, sie zu küssen, wofür er sich gleich schämt. Im Buch ist durch das Alter der Protagonisten die Chemie zwischen den beiden einfach anders.
„Chaos Walking“ war auf jeden Fall richtig schön anzusehen. Es hat durch die Kostüme und das Setting einen leichten Western-Touch, wird aber durch die postapokalyptische Stimmung gebrochen. Leider fand ich, dass einige wichtige Themen aus dem Buch nicht so richtig im Film erklärt wurden. Ich glaube, ich hätte nicht alles verstanden, wenn ich die Vorlage nicht gekannt hätte. Es ist eben eine sehr komplexe Geschichte, die da in knapp zwei Stunden erzählt wird. Mich überraschte auch der krasse Cast: Daisy Ridley, Mads Mikkelsen und Nick Jonas sind unter anderem dabei. Man merkt, dass sich von „Chaos Walking“ viel versprochen wird.
Für mich war es richtig toll, endlich mal wieder einen Kinofilm (auch wenn ich ihn zu Hause gesehen habe) zu schauen. Es begeisterte mich, wie die Story auf simple Weise umgesetzt wurde, der Cast haute mich um und es machte Spaß, in eine dystopische Welt zu reisen. Der Lärm war spitzenmäßig inszeniert – allerdings fehlten mir wie gesagt ein paar Aspekte, sodass es eher ein cooler Action-Streifen für zwischendurch war.
Freut ihr euch schon auf „Chaos Walking“? Kennt ihr die Buchvorlage?
Vielen Dank für den Screener-Link. Die Bilder sind dem Studiocanal Presseserver entnommen.
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